Velos und Meerschweinchen

So starten zwei Familien in den Frühling

Während der Frühling in der Siedlung Oberfeld mit Velos startet...

... hat die Familie Buchs-Holzer aus Rubigen tierische Umzugspläne.

Die beiden Familien, die wir durchs Jahr begleiten, sind Besitzer ihrer Wohnungen. Aber sonst unterscheidet sich ihre Wohnsituation stark. Sie ist geprägt von Vorlieben, Gelegenheiten und finanziellen Möglichkeiten. Lukas Rohrer und Yvonne Haslebacher geniessen die lebhafte Nachbarschaft mit den vielen Kindern in der knapp drei Jahre alten Genossenschaftssiedlung Oberfeld.

Gemeinsam mit ihrer Nachbarsfamilie mieteten sie in den Wintermonaten einen Hotpot, der auf dem Sitzplatz stand. Sie badeten umgeben von vierstöckigen Häusern. Abgesehen vom Rauch, der beim Einheizen entstand, störte der winterliche Badeplausch niemanden rundherum. Zumal auch andere Siedlungsbewohner den Hotpot nutzen durften.



Die Kinder der Familie Buchs-Holzer in Rubigen schätzen die Nähe zu ihren Grosseltern, die vor fast vierzig Jahren das Haus ursprünglich bauten und nun in einem nachträglich errichteten Häuschen gleich nebenan leben. Zwei Katzen stromern durch den Garten, und seit es wieder wärmer ist, dürfen auch die Meerschweinchen wieder im Aussengehege grasen.



So, wie sich persönliche Lebensumstände entwickeln, verändert sich auch das Umfeld. In den vergangenen Jahren nahm Berns Bevölkerung deutlich zu, gleichzeitig gewöhnte man sich an mehr Wohnraum. 1970 lebten fast 3 Personen in einer Wohnung, heute sind es im Schnitt 2,3. In jeder dritten Wohnung lebt nur eine Person. Mehr als die Hälfte aller Einwohner der Schweiz haben heute mehr als 2 Zimmer für sich zur Verfügung.

Diese Entwicklung hat Nebenwirkungen, welche die Stimmbevölkerung 2013 dazu bewegte, strengeren Regeln zuzustimmen, um den Verbrauch von Boden einzudämmen: Auch die Bernerinnen und Berner stimmten mit 66,8 Prozent dem neuen Raumplanungsgesetz zu. Nun muss auch der Kanton Bern, der trotzdem bis 2045 um rund 160 000 Einwohnerinnen und Einwohner zulegen wird, sparsamer mit dem Bauland umgehen. Am meisten Platz brauchen naturgemäss Einfamilienhäuser, es gibt sie darum in städtischen Gebieten deutlich seltener als auf dem Land (Ostermundigen 34,4 Prozent, Rubigen 63,5 Prozent). Im Kanton Bern wohnt jede vierte Person in einem Einfamilienhaus. 65 Prozent der Bevölkerung lebt der Stadt oder in der Agglomeration.

Zwar werden schon seit einiger Zeit weniger Ein- und dafür mehr Mehrfamilienhäuser gebaut, doch das reicht nicht aus, um die nationalen Vorgaben einhalten zu können: Der revidierte Richtplan, in dem die nationalen auf kantonale Ziele heruntergebrochen werden, sieht nun vor, dass vor allem dort dichter gebaut wird, wo schon heute Häuser stehen. Das ist erstens nicht einfach, und zweitens hat es auch Auswirkungen auf das Zusammenwohnen.

Leben – ganz praktisch und etwas theoretisch

In dieser Wohnserie gewähren die beiden Familien in Videoclips, die auf unserer Webseite aufgeschaltet werden, Einblick, wie sie alltägliche Situationen bewältigen: Aktuell ist es der Start in den Frühling. Yvonne Haslebacher und Lukas Rohrer machen ihre Drahtesel flott,während Buchs-Holzers das Trampolin nach der Winterpause im Garten auspacken und mit ersten Sprüngen testen.



In der Zeitung äussern sich Experten zu Bedürfnissen in Haus und Garten bis hin zu nachbarschaftlichen Herausforderungen, welche ein Zusammenrücken mit sich bringen. Denn eines ist sonnenklar: Wer wohnt, möchte sich auf künftig wohl fühlen.

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